Hashimoto Thyreoiditis Schilddrüsenentzündung

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Was versteht man unter Hashimoto?

Der Auslöser von Hashimoto-Thyreoiditis  ist eine Schilddrüsenentzündung, die durch eine Autoimmunreaktion ausgelöst wurde. Das Immunsystem greift den eigenen Körper an, in diesem speziellen Fall das Gewebe der Schilddrüse. Als Folge entsteht eine chronische Schilddrüsenentzündung. Bei einigen Patienten wird im Laufe der Zeit immer mehr Schilddrüsengewebe zerstört und durch Bindegewebe ausgetauscht. Es ist noch unklar, warum es zu dieser Fehlfunktion des Immunsystems kommt. Die Genetik könnte als Ursache mit verantwortlich sein. Experten sind der Meinung, dass eine Zufuhr von zu viel Jod auch eine Rolle spielen könnte wie beispielsweise vor einer Röntgenuntersuchung, bei der im Vorfeld ein jodhaltiges Kontrastmittel verabreicht wird. Einige Menschen haben eine gewisse Veranlagung, die dann spezielle Beschwerden auslösen könnte. Im Alltag werden bei der Nahrungsaufnahme solch hohe Dosen an Jod nicht erreicht.

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Einführung

Die Schilddrüse ist dafür verantwortlich, die Hormone T3 und T4 zu bilden und damit verschiedene Vorgänge im Körper zu beeinflussen. Eine chronisch-entzündete Schilddrüse nennt man in der medizinischen Fachsprache Hashimoto-Thyreoiditis. Eine Autoimmunreaktion steckt oft als Auslöser dahinter, sodass die Schilddrüse nicht mehr genügend Hormone produziert. Am Anfang der Erkrankung kann es sogar sein, dass durch die Entzündung kurzweilig eine Überfunktion der Schilddrüse eintritt. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es aber zu einer Schilddrüsenunterfunktion, die unterschiedlichste Symptome mit sich bringen kann wie beispielsweise Hautveränderungen oder  Müdigkeit. Mit Tabletten lässt sich die Unterfunktion regulieren, die allerdings täglich eingenommen werden müssen. Dadurch lassen die Beschwerden allmählich nach.

Symptome

Sobald zu wenig Hormone von der Schilddrüse gebildet werden, werden verschiedene Körperfunktionen beeinflusst, wodurch verschiedenste Symptome auftreten können. Die meisten Betroffenen frieren schnell, sind oft müde und fühlen sich im generell geschwächt. Durch die Entzündung der Schilddrüse kann sich der Körper auch äußerlich verändern wie beispielsweise ein dickerer Hals (Struma). Im späteren Verlauf kann sich die Drüse auch verkleinern. Die Haut wird dicker und trocknet leichter aus. Das Gesicht wirkt dadurch leicht aufgedunsen. Einige Betroffene legen an Gewicht zu. Weitere Beschwerden können Verstopfung, Heiserkeit, niedriger Puls oder Menstruationsbeschwerden sein. Auch die Psyche kann beeinträchtigt werden. So klagen viele Patienten über Antriebslosigkeit oder Stimmungstiefs.

Häufigkeit

Ungefähr 1 von 1000 Männern und 4 von 1000 Frauen sind von der Hashimoto-Thyreoiditis betroffen. Diese Erkrankung ist der Hauptgrund für eine Unterfunktion der Schilddrüse. Am Häufigsten tritt die Krankheit im Alter zwischen 30 und 50 auf. Aber auch eine Erkrankung im hohen Alter oder bei Kindern ist möglich.

Verlauf der Erkrankung

Anfangs bleiben die Hormone der Schilddrüse mengenmäßig normal, wobei der Zellen der Schilddrüse schon abgestorben sind. Das Restgewebe der Schilddrüse kann vorübergehend die Produktion der Hormone noch steigern. Um den Hormonspiegel im Gleichgewicht zu halten, gleicht das noch vorhandene und funktionierende Gewebe anfangs das Defizit aus. Aus diesem Grund wird die Schilddrüse anfangs auch größer – man spricht dann von Struma. Auf lange Sicht wird immer mehr Drüsengewebe zerstört, sodass nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormone gebildet werden können. Dann werden die Symptome markanter und die Beschwerden einer Schilddrüsenunterfunktion immer offensichtlicher. Zu Beginn der Krankheit können vermehrte Nervosität, Schwitzen und Herzrasen auftreten. Der Grund ist folgender: Eine bestimmte Menge an Hormonen ist in der Schilddrüse gespeichert. Kommt es zum Absterben von Gewebe, setzen sich die darin enthaltenen Hormone auf einmal frei.

Schilddrüsenunterfunktion

Diagnose

Bei Verdacht einer Unterfunktion der Schilddrüse, wird der Arzt als erstes die Schilddrüse abtasten und nach Beschwerden fragen. Eventuell wird die Schilddrüse auch per Sonographie (Ultraschall) untersucht. Erst die Bluttests aus dem Labor werden zeigen, ob es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion handelt. Bei diesen Bluttests werden die Schilddrüsenwerte ermittelt. Dazu gehören das TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) und die Hormone der Schilddrüse an sich. Die Schilddrüsenfunktion wird über das TSH gesteuert, das in der Hirnanhangsdrüse gebildet wird. Außerdem wird gemessen, ob im Blut spezielle Antikörper nachweisbar sind, die sich gegen das Schilddrüsengewebe richten. Diese entstehen durch einen Fehler im Zusammenspiel des Immunsystems. Andere Autoimmunerkrankungen können zusammen mit einer Hashimoto-Thyreoiditis auftreten. Um dies nachzuweisen, sind oft weitere Untersuchungen notwendig wie beispielsweise Diabetes mellitus oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit). Bei Diabetes Typ-1 greift das Immunsystem die Zellen der Bauspeicheldrüse an.

Folgen

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse ist eine Behandlung unvermeidbar. Umgeht man dieses Thema, kann es auf lange Sicht zu Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Problemen führen. In seltenen Fällen kann es zu Bewusstseins-, Gedächtnis- oder Konzentrationsstörungen kommen, bis hin zu Krampfanfällen und Koma. Das tritt zwar eher selten auf, trotzdem ist das Risiko einer Tumorbildung an der Schilddrüse bei einer Hashimoto-Thyreoiditis erhöht.

Behandlung

Die Auslöser der Hashimoto-Thyreoiditis sind nicht zu beseitigen. Kommt es aufgrund der Entzündung der Schilddrüse zu einer Unterfunktion, so kann das Thyroxin (Schilddrüsenhormon T4) auch durch ein Präparat ersetzt werden. Man nennt den Wirkstoff auch L-Thyroxin oder Levothyroxin. Das Medikament stabilisiert die Hormonwerte. Die Beschwerden klingen durch die Gabe von L-Thyroxin vollständig ab. Es kann aber 2 bis 3 Monate dauern, bis sich der Hormonspiegel wieder stabilisiert hat. Im Allgemeinen wird das L-Thyroxin bei der Schilddrüsenunterfunktion einmal täglich ein Leben lang eingenommen. Die Empfehlung sagt aus, die Tablette früh eine halbe Stunde vorm Frühstück zu sich zu nehmen mit einem Glas Wasser. Nüchtern nimmt der Körper den Wirkstoff besser auf. Alternativ kann die Tablette auch vorm zu Bett gehen mindestens 2 Stunden nach dem Abendessen eingenommen werden. Bei richtig eingestellter Dosis treten praktisch keine Nebenwirkungen auf. Anhand des Körpergewichtes und der Schilddrüsenwerte wird die optimale Dosis ermittelt. Ist die Dosis zu hoch, kann es zu Nervosität führen. Aus diesem Grund sollten in den ersten Wochen der Einnahme die Schilddrüsenwerte regelmäßig überprüft werden. Später werden die Werte nur einmal jährlich gecheckt.

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